Bist du auch immer auf der Suche nach neuem Lesestoff? Heute möchte ich den Roman Herbstvergessene von Anja Jonuleit vorstellen, den ich vor Kurzem gelesen habe und ohne Zögern weiterempfehlen kann. Das Thema ist ungewöhnlich und der Schreibstil der Autorin fesselnd.
Seit Jahren hat Innendesignerin Maja Sternberg keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli gehabt, als sie plötzlich aus dem Nichts einen Anruf ihrer Mutter erhält. In diesem bittet Lilli ihre Tochter, sie dringend zu besuchen. Maja fliegt nach Wien, doch als sie bei der Wohnung eintrifft, muss sie erfahren, dass ihre Mutter tot ist. Angeblich soll sie sich selbst von der Dachterrasse gestürzt haben. Doch obwohl ihre Mutter an unheilbarem Krebs erkrankt war, kommen Maja bald Zweifel an dieser Version der Geschichte und sie beginnt, selbst Nachforschungen anzustellen. Auf der Suche nach der Wahrheit stößt Maja auf ein Familiengeheimnis, das ihr gesamtes bisheriges Weltbild in Frage stellt. Wurde ihre Mutter deswegen ermordet? Am Ende weiß Maja nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann, und sie begibt sich selbst in Lebensgefahr…
Meine Meinung:
Das Buch hat mich nach wenigen Seiten total gefesselt. Das Rätsel um den Tod von Majas Mutter und Majas immer tiefere Verstrickung in ein gefährliches Geheimnis ihrer und der deutschen Vergangenheit sorgten dafür, dass ich den Roman nicht aus der Hand legen mochte. Die Geschichte selbst spielt auf zwei Zeitebenen, in der Gegenwart und in den 1940er Jahren, als Majas Großmutter jung war. Durch die Blickwinkel dieser beiden Frauen bekommen wir einen Einblick in einen der weniger bekannten Aspekte des Dritten Reichs: Stichwort Lebensborn. Wie verfuhr man damals mit Frauen, die uneheliche Kinder bekamen? Was hat es mit dem Heim in Hohehorst und dem Arzt namens Sartorius auf sich?
Ein lesenswertes Buch, nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern auch für jeden, der einen spannenden Krimi zu schätzen weiß.